Dienstag, 10. November 2009
Hier eine Empfehlung...
Samstag, 7. November 2009
Blogger tun Gutes.... Spanien mein Traumland ist mit dabei
Samstag, 31. Oktober 2009
eine Palme mit Bluetenstand.
Dienstag, 15. September 2009
meine neue url... blog
Donnerstag, 3. September 2009
Hallo Liebe Leser....
Mittwoch, 2. September 2009
News vom 1. September 2009
Diese Zahlen bedeuten aber auch, dass zwar ein Rückgang zu den letzten Jahren zu verzeichnen ist, aber letztendlich die Besucher der Region weitestgehend treu geblieben sind. Sicherlich spielte auch der vermehrte Andrang von Franzosen eine Rolle, doch ist allem für die Deutschen und Holländer die Costa Brava immer noch ein beliebtes Ferienziel.
Die positiven Zahlen werden allerdings mit den Aussichten für 2010 getrübt: man nimmt an, dass es einen weiteren Einbruch geben wird.
Da steht sie jetzt, die tolle Neuerwerbung, das Prachtstück aus dem ALDI, dem Blödmarkt oder sogar vielleicht sogar waghalsigerweise im Fachhandel mit vernünftigem Service und Beratung erworben: der neue PC oder das neue Laptop.
Aber was ist was? Begriffe wie RAM, HD, GFX, HDMI, WLAN, UMTS oder gar Cache, Mhz, Dual-Core, Celeron fliegen einem um die Ohren. Daher heute Folge 1 unseres kleinen Computerlexikons.
CPU: Der Prozessor oder die Rechenmaschine des Computers. Hier finden alle Vorgänge im Computer statt. Er übernimmt die Hauptarbeit, führt alle Berechnungen aus, und kommt dabei mächtig ins Schwitzen. Deswegen bekommt man ihn selten zu Gesicht, verborgen ist er meistens unter einem massiven Kühlkörper aus Aluminium mit einem Ventilator drauf. Bitte jetzt nicht alles zum Nachsehen abbauen, alles ist mit einer Wärmeleitpaste miteinander verbunden, und die müsste nach einem Abbau erneuert werden. Die beiden großen Hersteller für CPUs in unseren PCs oder Laptops sind übrigens Intel und AMD. Die CPU sitzt übrigens auf dem Mainboard oder Hauptplatine und teilt sich diesen Platz mit den Kollegen Chipsatz, RAM und BIOS, und manchmal noch mit anderen Bauteilen wie Netzwerk- oder Grafikkarten.
Eine CPU hat übrigens nicht immer unbedingt nur ein „Gehirn“. In den letzten Jahren ist es immer beliebter geworden, mehrere Prozessoren (oder „Kerne“) auf einem Chip unterzubringen. Die teilen sich die Arbeit und machen so den ganzen Computer Flinker. Bei Intel heisst das ganze dann „Dual Core“ - Doppelter Kern.
RAM ist der Arbeitsspeicher oder auch das Kurzzeitgedächtnis unseres Computers. RAM-Module sind ca. 2 cm hoch und ca. 12 cm lang und sind in entsprechenden Sockeln auf das Mainboard aufgesteckt. Ist der Computer ausgeschaltet, befinden sich hier keine Daten, aber sobald gestartet wird, geht’s hier rund: Windows (oder ein anderes Betriebssystem), alle Programme die gerade laufen und die Daten die gerade verwendet werden sind hier gespeichert, aber nur solange der Computer eingeschaltet ist. Auch hier ist Geiz nicht Geil, zeitgemäß sind 2 Gigabyte, die kleinen handlichen Netbooks kommen auch schon mal mit einem Aus. Windows XP kann übrigens maximal mit 4 GB etwas anfangen, Vista mit bis zu 8, das kommende Windows 7 kann bis zu 16 Gigabyte verwalten.
Wobei wir bei einem anderen Thema wären: Was hat es mit Mega- Giga- oder gar Terabyte auf sich? Und wieviel ist das eigentlich? Nun, Computer arbeiten Digital, also mit 2 Zuständen, anders Ausgedrückt: Es fliesst Strom, oder es fliesst keiner. Also haben wir eine Null, oder eine Eins. Das ist ein Bit, also eine Ziffer eines Zahlensystems in Basis 2, für die Mathematiker unter Ihnen.
Acht Bit werden jeweils zusammengefasst zu einem Byte. Ein Byte kann also 28=256 verschiedene Zustände darstellen. Also eine ganze Menge. Gerade genug um alle Buchstaben des Alphabets, inklusive Satzeichen, Zahlen, Umlauten und Sonderzeichen darzustellen, und so war es eine Zeit auch, und das ganze nannte sich dann ASCII. Heute verwendet man aber lieber zwei Byte, so sind 216, also 65536 verschiedene Werte, und so haben fast alle Zeichen aller Sprachen dieser Erde ihren Platz im UTF-8 Code
1024 Byte ergeben Übrigens ein Kilobyte, 1024 Kilobyte ein Megabyte und 1024 Megabyte ein Gigabyte. Das sind die geläufigen Maßeinheiten für eine Informationsmenge, die werden aber leicht verwechselt mit den Angaben für die Geschwindigkeit einer Datenleitung, also auch unserer Verbindung ins Internet. Hier geht’s (mit einer schnellen Leitung und ein bisschen Glück) um Megabits pro sekunde. Da wir ja jetzt auch wissen dass 8 Bits ein Byte sind, ist das auch schnell gerechnet: Über eine 1-Megabit/s Leitung können wir (im Idealfall) 1024*1024 = 1048576 / 8 = 131072 Bytes, also ungefähr 128 Kilobytes pro Sekunde an Datenmenge schaufeln. Stimmt nicht ganz so, denn ein Teil der Bits werden verwendet um Fehlern in den Daten auf die Spur zu kommen.
Die Festplatte ist das letzte Bauteil dem wir uns heute widmen. Sie ist das Langzeitgedächtnis unseres Computers und sollte Daten und Programme auch behalten wenn der Rechner ausgeschaltet ist. Windows befindet sich auch auf der Festplatte und wird von dort in den Arbeitsspeicher geladen. Aber nicht ohne die Hilfe des BIOS. Das BIOS ist ein kleines Programm das in einem speziellem Speicherbaustein im Computer abgelegt ist, und sagt der CPU und einigen anderen Teilen, was beim Einschalten des Computers zu tun ist, meistens auf der Festplatte nach Windows suchen und anfangen es zu laden.
Und warum heisst die Festplatte genau so und nicht anders, wenn ich hier nur einen Metallkasten sehe? Ganz einfach, in dem Kasten befinden sich tatsächlich runde Platten aus Metall, die sich recht schnell (üblich sind 5400 U/min oder mehr) über denen Köpfe, nicht unähnlich den Tonköpfen eines Tonbandgerätes schweben, und Daten magnetisch schreiben und lesen. Warum schweben? Würden die Köpfe die Platte berühren, waren beide Teile durch die entstehende Reibung innerhalb kürzester Zeit kaputt, und deswegen schweben die Köpfe auf einem Luftkissen, dass allerdings 50-mal dünner ist als ein Menschliches Haar. Sie sehen, es ist keine Haarspalterei wenn man mit seinem Computer vorsichtig umgehen soll, es gibt da drin auch Feinmechanik.
Übrigens, alle diese Teile werden vom Netzteil, im normalen PC im Gehäuse oben hinten untergebracht, mit Spannungen zwischen 5 und 12 Volt versorgt, also vollkommen harmlos. Es kann also nicht schaden, mal die Abdeckung an der Seite abzunehmen, und mal einen Blick hineinzuwerfen. Und sollte man grössere Staubansammlungen sehen, den Weg in die Fachwerkstatt antreten, ein Computer bedarf damit er lange Freude bereitet auch ein bisschen Wartung. Und auch die „Beste Hausfrau Von Allen“ wird hier mit dem Staubsauger wahrscheinlich mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.
Und nächste Woche gibt es mehr Begriffe aus der Welt des Computers, und eine Übersicht der wichtigsten Befehle, die man unter Windows mit der Tastatur aufrufen kann, damit die Finger nicht immer hektisch zur Maus greifen müssen.
Volker Kerkhoff - EPS-Computer Torsten Hüttel - Empuriabrava, Poblat Típic - Tel. 972 45 10 40
Montag, 31. August 2009
NEWS vom 31. August 2009
Samstag, 29. August 2009
Das Mittelalter kommt zurueck....
Das Ende des Raucherparadies
Freitag, 28. August 2009
Samstagsmarkt in Empuria soll verlegt werden
Donnerstag, 27. August 2009
Tomatenschlacht in Buñol
Dienstag, 25. August 2009
Die Katalanische Kueche
Die katalanische ist eine der regionalen Küchen, die in Spanien besonders hervortritt.
Übrigens wird den Mönchen von Sant Pere de Rodes die Erfindung der Soße allioli sowie zahlreicher Fischgerichte nachgesagt, die sie nach allen vorstellbaren Kombinationen mit Knoblauch würzten.
In der Gastronomie des Empordá können zwei Zonen unterschieden werden: die Binnenzone, in der die Fleischspeisen, vor allem Geflügel und Schweinefleisch, vorherrschen, und die Küstenzone, die vor allem auf der großen Vielfalt an Fischen basiert.
Da es sich um eine Mittelmeerküche handelt, ist das Olivenöl häufig Bestandteil all dieser Gerichte.
Auch die Desserts sind vielfältig: Windbeutel werden in der Karwoche gebacken.
Als Tischweine haben die Rebensäfte aus dem Ampurdán einen guten Ruf: unter der Herkunftsbezeichnung Empordá - Costa Brava sind weiße cavas, also Schaumweine, aus Perelada, Roséweine aus Espolla und Rotweine aus Campany im Handel.
Allioli
600 kg Karpfen gefischt...
Campingtourismus macht plus
Der Bergtourismus kam in diesem Jahr besser weg, vermutlich auch wegen der extrem hohen Temperaturen, die sich in der Höhe besser ertragen lassen.
Montag, 24. August 2009
Der Katalanische Esel
Für die Katalanen ist der Stier Symbol des alten zentralistischen Spaniens
Beinahe über Nacht hat der Stier nun Konkurrenz bekommen: den katalanischen Esel. In Katalonien, der wirtschaftsstärksten Region Spaniens, gilt der "toro" als der Ausdruck eines aggressiven spanischen Zentralismus. Viele Katalanen betrachten den Stier als ein Symbol des alten Spaniens, das der Region im Nordosten des Landes keine Autonomie gewähren wollte.
Sie verhalfen jetzt dem Esel - als Anti-Stier - zu einem durchschlagenden Erfolg. Die von zwei Designern entwickelte Figur des Eselchens mit dem weißen Flecken auf der Nase wurde zu einem beispiellosen Renner. In Städten wie Barcelona oder Gerona erscheint der Esel als Aufkleber auf Tausenden von Autos, er ziert Badetücher und T-Shirts. "Dies ist eine ironische und zugleich zivilisierte Antwort auf das kraftmeierische Geprotze der Spanier", sagt der Soziologe Salvador Giner von der Universität Barcelona.
Dass die Katalanen ausgerechnet den - als langsam und störrisch verrufenen - Esel für sich entdeckten, hat seine Gründe. Die aus ihrer Region stammende Art ist größer als die Esel in anderen Teilen der Welt. Der katalanische Riesenesel, wie die Art genannt wird, ist schlanker und temperamentvoller als seine Verwandten. Vor mehreren Jahrhunderten hatte sogar das Militär in den USA Esel aus Katalonien importiert.
Katalanischer Esel vom Aussterben bedroht
Heute ist die Rasse vom Aussterben bedroht. Weltweit leben weniger als 300 reinrassige katalanische Esel. Die Tierschützer mögen sich jedoch nicht so recht über die Esel- und Anti-Stier-Kampagne freuen. "Unser Esel ist für sich schon wichtig genug. Man sollte ihn nicht zum Gegner des Stieres aufbauen", meint Antoni Valentí, Gründer einer Initiative für den Erhalt der Rasse.
Spaniens Politiker debattierten darüber, ob die Katalanen auf ihren Autos neben dem Nationalitätenkennzeichen "E" (für España) künftig auch ein "CAT" (für Catalunya) tragen sollen. Die Bevölkerung interessiert dies relativ wenig. Die Katalanen, so scheint es, haben sich in einer spontanen Bewegung für den Esel entschieden.
Allioli
Der Katalanische Esel
Können Sie sich vorstellen, dass in österreichischen Fußballstadien am "Welttag des Buches" dichterische Werke in Mundart präsentiert werden? Im Camp nou-Stadion des FC Barcelona gab es das: dort lasen Mitte April elf Schriftsteller ihre "Sporttexte" – vor 60.000 Zuhörern auf den Rängen. Am "Welttag des Buches" schenken sich die Katalanen aber nicht nur Bücher, sondern auch Rosen, denn am 23. April feiert Katalonien seinen Schutzpatron "Sant-Jordi". Seit dem Hochmittelalter, als man den hl. Georg zum Schutz im Kampf gegen die Mauren anrief, ist dessen Gedenktag ein Nationalfeiertag.
Der "Sant-Jordi-Tag" muss allerdings inoffiziell gefeiert werden, was dazu führt, dass er zu einem Megaspektakel des Katalanentums wird. Der "Welttag des Buches" passt besonders gut zu dem patriotischen Fest, da seine Entstehungsgeschichte in besonderer Weise mit der katalanischen Sprache und Identität verbunden ist. Man könnte sogar behaupten, dass der Kulturförderungsgedanke dieses "Welttages" eine katalanische Erfindung ist.
Blumen- und Dichterspiele
Zwar haben sowohl Großbritannien als auch Spanien diesen Gedenktag zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt, seine Wurzeln reichen jedoch ins Goldene Zeitalter katalanischer Königreiche zurück. Schon 1359, als König Joan I. "Jocs Florals" (Blumen- bzw. Dichterspiele) einführte, veranschaulichte das in der Landessprache vollzogene Einüben der Liebe zu Schöpfer, Vaterland und Minnefrau das hohe Selbstbewusstsein einer breiten Elite. Seit jeher waren die "Jocs Florals" mit dem Dauerkonflikt zwischen kastilisch-hispanisierendem Zentralismus und katalanischem Eigenständigkeitsbeharren verknüpft. Mit diesen Spielen sollte die kulturelle Vorrangstellung Kataloniens auf der iberischen Halbinsel manifestiert werden.
Als im 16. Jahrhundert die politische Macht verloren ging, standen die Spiele nunmehr im Zeichen der Pflege des von den jeweiligen madrilenischen Machthabern (bis 1978!) verbotenen Katalan . Die – der Romantik vergleichbare – Bewegung der katalanischen "Renaixença" verlieh den Spielen 1859 ihre moderne Gestalt. Noch heute werden in allen Bildungseinrichtungen "Jocs Florals" abgehalten, bei denen das jeweils beste katalanische Gedicht in den Sparten Vaterland, Glaube und Liebe mit einer Rose prämiert wird.
Die Diskussionen über regionale Autonomie und Zentralismus, über Selbstdefinitionen (katalanisch oder doch spanisch?) erreichten am heurigen "Sant-Jordi"-Tag einen neuen Höhepunkt. Spanien und seine 17 autonomen Regionen müssen sich im Zuge der neuen EU-Verfassung nämlich neu definieren. Nun muss das in eine Form gebracht werden, was sich in den letzten 27 Jahren spanischer Demokratie in einem mentalen und verwaltungstechnischen Veränderungsprozess herausgebildet hat. Dies setzt die Erarbeitung eines von Grunde auf neuen katalanischen Autonomiestatuts voraus.
Während in dem von der "Generalitat" (katalanische Regierung) noch in diesem Frühjahr abzusegnenden Paragraphenwerk vor allem Finanzangelegenheiten geregelt werden, beschäftigt sich die Bevölkerung mit den kulturellen Aspekten ihrer Identität. So wurde etwa die Tatsache beklagt, dass die Stadtverwaltung Barcelonas zu "Sant-Jordi" Bücher auf Kastilisch statt auf Katalan verschenkte. Viele katalanische Schriftsteller griffen in einem Manifest mit dem Titel "Wie der Drache den hl. Georg auffrisst" die massenmediale Propagierung kastilischsprachiger Buchtitel an. Gegen Spanisch mit seinen weltweit 550 Millionen Sprechern und entsprechender Marktmacht nehmen sich die sieben Millionen Katalan-Sprecher halt doch nur wie eine verschwindende Minderheit aus.
Kuh und Esel statt Stier
Auch Autofahrer versuchen, gegen die hispanische Vereinnahmung im Kleinen anzukämpfen. Sie schmücken ihre Vehikel mit Esel-Aufklebern. Begonnen hat alles mit einer Performance. Der katalanische Maler Ramón Enrich übermalte 1996 eine Stier-Plakatsilhoutte mit einer freundlichen Kuh. Die für die Sherry-Marke "Osborne" werbenden Tafeln mit einem Stier darauf waren zu einem (sogar höchstgerichtlich) bestätigten Teil spanischer Kultur geworden. Nun lautete die Devise: Weg vom Emblem eines als kolonialistisch verstandenen Spanien, hin zu dem eines bodenständig-regionalen, multiethnischen Iberien!
Vor zwei Jahren entwarfen zwei findige katalanische Jungdesigner ein Esel-Emblem als Gegenstück zum spanischen Stier. Innerhalb kurzer Zeit fand sich dieses Symbol auf Autoaufklebern, Stickern und als Handy-Bild wieder, und es wird bereits wie der "Osborne-Stier" als Kultobjekt gehandelt. Warum wurde gerade ein Esel zum Symbol des katalanischen Selbstverständnisses? Vertreter eines eher orthodoxen Spanien-Begriffs spötteln gerne über die verspätete Selbsterkenntnis des Brudervolkes: Endlich hätte es sich damit abgefunden, der fleißig-dumme Esel des Gesamtstaates zu sein. Die Katalanen, die 27% der spanischen Gesamtbevölkerung ausmachen, erwirtschaften 33% des BIP und zahlen mit ihren Steuern mehr in die Gemeinschaftskasse ein, als sie zurückbekommen.
Doch was heißt dummer Esel! Die katalanische Rieseneselrasse "el guarà" ist aufgrund ihrer Robustheit eine zoologische Kostbarkeit und international sehr gefragt. Um sie vor dem Aussterben zu bewahren, begann man in den 80er Jahren ein ehrgeiziges Schutz- und Zuchtprojekt. Mittlerweile gibt es wieder 340 reinrassige Riesenesel.
Während die realen katalanischen Totemtiere mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben, erweist sich deren symbolische Nutzung als durchaus fruchtbar. Das Esel-Logo wird mit unterschiedlichen Bedeutungen versehen und provoziert Reaktionen auf verschiedenen Ebenen. Neben Stier und Esel erblickt man auch immer häufiger Katzen und Schafe. Besonders die Katze gilt als kosmopolitische Alternative zum Esel. Ihre Bedeutung leitet sich von der umstrittenen Frage ab, ob das Aufkleben des Kürzels "CAT" auf blauem Grund anstatt des offiziellen "E" gestattet werden soll.
Am deutlichsten tritt der Symbolstreit in einer inzwischen ebenfalls auf vielen Plakaten abgebildeten Kopulationsszene mit Esel und Stier zutage: Sieht man von einer defäitistischen Lesart ab, kann in der Szene auch der Wunsch erblickt werden, den ständigen Konflikt zwischen Identitätsideal und politischer Realität damit zu beenden, dass schließlich neue Kreaturen entstehen. Immer mehr Menschen versuchen daher mit immer neuen Wahltieren den dualen Zuschreibungen zu entfliehen.
Drei Viertel bilingual
Der Anteil der spanisch sprechenden Bürger Barcelonas macht – aufgrund der Arbeitsmigration in den 50er und 60er Jahren – heute fast 55% aus. Andererseits definieren sich bei Umfragen drei Viertel der Befragten als "katalanisch" oder zumindest "gleich spanisch wie katalanisch". Das entspricht der Zahl jener, die bilingual leben. Neben der favorisierten spanisch-katalanischen Staatsbürgerschaft können sich die Katalanen in fast gleichem Ausmaß auch eine Art europäische Staatsbürgerschaft vorstellen. Bei aller Kritik an der EU und ihrem Zentralismus sehen die Katalanen in Brüssel doch auch eine Hoffnung für die Institutionalisierung von Autonomiebestrebungen. So schloss sich Katalonien 2001 mit Bayern, Flandern, Nordrhein-Westfalen, Schottland, Salzburg und Wales zu einer Art EU-Vorkämpfertruppe in Sachen Regionalismus zusammen.
Dass Katalonien zu einem Vorzeige-Autonomiemodell wurde, das als Vergleichsgröße beim Studium außereuropäischer multikultureller Konflikregionen dient, ist das Ergebnis einer ausgewogenen Autonomiepolitik, für die seit den ersten katalanischen Autonomiewahlen 1980 die 24-jährige Alleinherrschaft des Präsidenten Jordi Pujol verantwortlich ist. Pujol erinnert ein wenig an den ehemaligen großkoalitionären österreichischen Bundeskanzler Vranitzky: ein Banker wie dieser, war Pujol in einem ähnlich von Kompromissen geprägten Umfeld vor allem die wirtschaftlich-finanzielle Absicherung der katalanischen "Staatswerdung" wichtig.
Pujols Slogan "fer país" (Land machen) stand im Verein mit dem Konzept eines "moderaten Nationalismus", der alle in Katalonien lebenden Bürger als "Katalanen" betrachten und vertreten wollte. Unter seiner Ägide verbreiterte sich sowohl die finanzielle Basis der autonomiepolitischen Projekte als auch die Liste der legislativen wie exekutiven Kompetenzen, die auf die Autonomieregierung übergingen.
Zu Beginn der spanischen Demokratie sah es allerdings gar nicht danach aus. Unter Rücksicht auf zentralistische Kräfte in beiden Großparteien sowie von Franquo geprägte Militärs, die 1981 den Transformationsprozess rückgängig machen wollten, fielen Bundesverfassung und Autonomiestatut in puncto regionaler Selbstverwaltung sehr mager aus. Zwar gestand man allen Ethnien mit eigenständiger Sprache und Kultur – wie Basken, Galiziern und Katalanen – zu, "historische Nationalitäten" zu sein, doch lediglich dem Baskenland und Navarra wurden die fiskalische Oberhoheit gewährt. Katalonien stand mit allen restlichen Regionen unter dem direkten fiskal- und finanzpolitischen Zugriff Madrids.
Willen zum Föderalismus
Sprachpolitische Maßnahmen, wie etwa das erste katalanische Sprachengesetz von 1983, wurden von der spanischen Regierung bekämpft und konnten erst nach jahrelangem Rechtsstreit durchgesetzt werden. Letzte substanzielle Änderungen traten 2002 in Kraft und überließen der katalanischen "Generalitat" die Hoheit über einen Großteil der Steuern sowie die vollständige Verwaltung der Agenden Bildung, Gesundheit und Polizei.
Seit der Wende von 2004, als die Sozialdemokraten sowohl in der spanischen Zentralregierung als auch in der "Generalitat" an die Macht kamen, bekunden beide Seiten den Willen, den Föderalismus zu vertiefen. Diese für die Sozialdemokraten historische Kehrtwende in Sachen Föderalismus ist auch darauf zurückzuführen, dass sie in Katalonien lediglich mit Unterstützung der stark nationalistisch gesinnten katalanischen "Grünen" und "Republikaner" an die Macht kamen. Daher sind Forderungen, wie jene nach Referenden oder Katalan als einziger Amtssprache noch lange nicht vom Tisch.
Allioli
Politisches System in Spanien
Religionen in Spanien
Sonntag, 23. August 2009
Warum lebe ich in Spanien...
Sommer, Sonne, Sonnenschein und wunderbares Leben verbindet man nur zu oft mit Spanien. Aber woher kommt diese spanische Lebensfreude, diese Energie mit der sie ihr Leben leben? Hat das wirklich nur was mit den vielen Sonnentagen und dem Meer zu tun?
Den Südländern generell sagt man ja diese Leidenschaft fürs Leben nach, aber das besondere an der spanischen Lebensfreude ist die Herzlichkeit, mit der sie diese teilen. Geht es einem Spanier gut, müssen die Mitmenschen mitfühlen. Man wird eingeladen, freundlich begrüßt und in ein Gespräch verwickelt. Schon alleine die Begrüßung mit den sogenannten „Besos“/ den Küsschen auf die Wange , die man jedem neuen Bekannten bei der Vorstellung geben „muss“, lässt gar nichts anderes zu, als sofortige Nähe und ein schnelles Kennenlernen. So ist man ziemlich schnell Teil einer Gemeinschaft. Auch ein Strandtag am Sonntag zeigt viel über die spanische Mentalität. Wenn man ein bisschen abseits vom Touristenschlag seine Lager aufschlägt, kann es passieren, dass man mitten in einem Kaffeeklatsch älterer spanischer Damen gelangt, die sich täglich dort treffen und über die neuesten Geschehnisse der Woche reden und dich herzlichst mit einbeziehen. So sitzt man den ganzen Tag da, tut nichts ausser aufs Meer zu gucken und zu reden. Diese Offenheit ist ein großes Zeichen der spanischen Lebensfreude, denn wenn man sich sofort an einem Ort wohlfühlt und aufgenommen wird, ist man auch um einiges glücklicher und lebensfroher.
So verbringen Spanier ihre Tage, neben der Arbeit, übrigens eine Stunde weniger als in Deutschland, mit der Familie, Freunden und Bekannten und nehmen sich dafür auch deutlich mehr Zeit. Vielleicht ist mehr Zeit fürs Leben das, was die spanische Lebensfreude ausmacht, denn wenn man noch ein Leben neben der Arbeit hat, was man den Spaniern nachsagt, hat man auch viel mehr Zeit seiner Lebensfreude freien lauf zu lassen.
Man sagt ja nicht umsonst:
Überall lebt man, um zu arbeiten… nur in Spanien, da arbeitet man um zu leben!
Allioli
Barcelona
Barcelona - Die 24 Stunden Attraktion
Barcelona schläft nicht. Tagsüber locken Architektur, Museen und lauschige Plätze, später die Bars entlang den Ramblas. Ob Kunstliebhaber, Gourmet oder Nachtschwärmer, die katalanische Hauptstadt verführt sie alle.
Tibidabo nennen die Barceloneser ihren nördlichen Hausberg in Anspielung ans Lukas-Evangelium: "Will ich dir geben." Die Versuchung Jesus durch den Teufel - er bot dem Heiland alle Reichtümer dieser Welt, wenn er als Gegenleistung dafür ihn, den Teufel, anbete - diese große Versuchung haben die stolzen, verrückten, in ihre Stadt verliebten Barceloneser architektonisch angenommen und verinnerlicht. Kataloniens Hauptstadt hat sich entschieden: nicht für oder gegen den Teufel, aber gern für Reichtum und Schönheit. "Barcelona, posa`t guapa!" heißt ihr Wahlspruch: "Barcelona, mach dich schön."
Der berühmteste Architekt der Stadt, Antonio Gaudi, machte damit um die Jahrhundertwende ernst. Für die reichen Bürger- und Handelshäuser baute er an der eleganten Einkaufsmeile Passeig de Gracia das "Pedrera", ein mächtiges Jugendstilhaus ohne Ecken und Kanten, mit gewellten Decken und skurriler Dachlandschaft. Und er hinterließ bei seinem Tod 1926 seiner Heimatstadt die originellste aller europäischen Kathedralen, die Sagrada Familia. Der Versuchung, das achttürmige Wahrzeichen zu vollenden, widerstehen die geschäftstüchtigen Barceloneser, auch wenn sie seit 1926 daran weiterbauen und restaurieren.
Emsig sind die Katalanen. Maßlos beim Geldverdienen und überschwänglich, wenn sie feiern. Ihre belebteste Straße ist keine Shoppingmeile und auch keine sechsspurige Verkehrsader. Es sind die "Ramblas". Drei Baumalleen hintereinander, die vom zentralen Plaza de Catalunya zwei Kilometer in leichter Neigung nach unten bis zum Hafen führen. Rechter Hand das alte Rotlichtviertel Barrio Chino mit seinen schummrigen Hafenspelunken. Links das Labyrinth mittelalterlicher, romantischgotischer Straßenzüge, in dem sich Nobelboutiquen und Handwerksbetriebe niedergelassen haben.
Die Ramblas-Lebensader zwischen Luxus und Laster. 24-Stunden-Theater für die, die auf einer der vielen Caféterrassen bei einem Cortado (kleiner Milchkaffee) oder einem Gläschen Cava (Sekt) Platz nehmen. Eine lange, fröhliche Fiesta "leicht abschüssig" Open-Air und Open-End. Man flaniert, promeniert, renommiert und diskutiert die Ramblas rauf und runter.
Ganzen unten erhebt sich über dem bunten Treiben Señor Colon. Christoph Kolumbus, der in 60 Metern Höhe mit pathetischer Geste aufs Meer weist. Dorthin, wo sein Ruhm, aber auch Barcelonas Reichtum herkommen. Im Hafenbecken schaukelt friedlich eine Nachbildung seiner "Santa Maria". Am 16. April 1493 hatte der Entdecker Amerika hier den spanischen Königen Isabella und Fernando erstmals seine amerikanische Beute vorgeführt: Indianer, Papageien, Tropenfrüchte und Gold. Alle Reichtümer der Welt will ich dir geben...Tibi dabo!
Aber die Schöne ist auch göttlich. Jeden Sonntag zum Beispiel, wenn sich im Gotischen Viertel vor der Kathedrale auf dem Pla de la Seu wildfremde Menschen, jung und alt, an den Händen fassen, einen beliebig erweiterbaren Kreis bilden und abwechselnd die Beine nach vorne oder zur Seite werfen. Früher war das ein Protest gegen das Franco-Regime, heute demonstrieren die Katalanen Bürgersinn und Traditionsbewusstsein.
Stolz ergreift den Barceloneser auch, wenn er eine der 90 000 Dauerkarten für das Camp-Nou-Stadion des FC Barcelona ergattern kann. Diese Spiele sind ebenso ein Muss wie die Premieren des nach einer Feuersbrunst wiedereröffneten Opernhauses an den Ramblas. Im ehrwürdigen Gran Teatre del Leceu haben zwei Katalanen ihre Weltkarrieren begonnen: Monserrat Caballé und Jose Carreras.
Barcelona ein Mekka der Kreativen: Ob Gaudi mit seinem Märchenpark Guell, ob Picasso, der sein halbes Leben in Barcelona verbrachte (die meiste Werke sind im Museu Picasso in der C.Moncada 15 zu sehen). Ob Dali, Miro oder jetzt der New Yorker Stararchitekt Richard Meyer mit seinem Musemumsbau mitten im Barrio Chino: Die Künstler und die Kunst sind allgegenwärtig.
Die Stadt hat sich schön gemacht. Man muss sie erleben, entdecken, erfinden. Jede Nacht finden hier rauschende Partys statt. Tita Thyssen hat eine Nobelvilla am Tibidabo. Die reichsten Banker Spaniens wohnen nahebei an der Küste. Cristina, jüngste Tochter des spanischen Königs Juan Carlos und Enkelin des verstorbenen Grafen von Barcelona, lebt mit ihrem Mann Inaki Urdangarin in einem City Penthaus und sitzt gerne im Els Quatre Gats (C.Montsio 3), wo schon Picasso mit seinen Freunden tafelte.
Was das Nachtleben angeht, ist Barcelona sowieso Spaniens heimliche Hauptstadt. Im Labyrinth der Altstadt trinken die "Noctambulos", die ersten Copas. Es sieht so aus, als gingen hier immer nur Nachtschwärmer hinein, aber nie welche hinaus. In allen Cocktail- und Tapasbars drängeln sich ab 21.00 Uhr die Menschen, in den Discos erst nach Mitternacht. Die kühlste Neon-Eleganz findet man jetzt im supermodernen Olympiaviertel. Zum Beispiel im Nautilus mit Funk und Acid-Jazz. Die gemütlichsten Oldie-Restaurants liegen im Sarria und im gotischen Altstadtviertel. Die berühmtesten Szenentreffs sind immer noch die Otto-Zutz-Disco, die Mojito-Bar mit Salsa-Rythmen, das Nick Havanna für die Schönen und Reichen und das Nostalgie-Ballhaus La Paloma für die Oldies und Romantiker. Den letzten Tango tanzt man hier gegen vier Uhr früh. Barcelona, die Schöne, schläft nie.
Allioli