Montag, 31. August 2009

NEWS vom 31. August 2009

Polizisten bei Drogenrazzia festgenommen.

SANT CARLES: Bei einer Drogenrazzia am Strand von Sant Carles de la Ràpita (Tarragona) hat die Polizei insgesamt 16 Personen festgenommen, darunter vier Kollegen aus der gleichen Dienststelle.
Diese waren jedoch nicht als verdeckte Ermittler im Einsatz, sondern als Dealer direkt an dem Drogenhandel beteiligt.


Wieder zwei Fluechtlingsboote auf den Kanaren eingetroffen...

In der letzten Nacht sind wieder zwei vollbesetzte Fluechtlingsschiffe, mit Afrikaner, auf den Kanaren eingetroffen.
Ein Schiff traf letzte Nacht um 2.00 Uhr, besetzt mit 10 Personen, auf Lanzarote ein.
Die Fluechtlinge wurden von der spanischen Kuestenwache aufgegriffen und wurden in ein Fluechtlingslager auf der Insel gebracht.
Ein weiteres Schiff traf in den fruehen Morgenstunden an der Suedkueste Teneriffas ein. Auch hier wurden die 5 Personen in ein Fluechtlingslager gebracht.
Wobei bei einem alle Hilfe zu spaet kam... Er war bei der Ueberfahrt verstorben.

Allioli


Verdienst in Spanien.

Einer Studie zufolge, Liegt der Durchschnittsverdienst in Spanien, in der arbeitenden Klasse, bei 17100,- Euro Jahresverdienst.

Die Provinzen Madrid, Katalonien , Aragon und Asturien belegen nach wie vor, wie auch schon in den Jahren vorher, die ersten Raenge.

Die Balearen und Kanaren belegen bei dieser Statistik die letzten Raenge.


ALLIOLI


Arbeiten in Spanien...

Nach einer neuen Statistik hat man, fuer das Jahr 2008 festgestellt, das 44% aller maennlichen Personen in Spanien in der Bau- bzw Gatronomiebranche taetig sind.

Ein satter Anstieg um volle 4% in Gegensatz zu 2007.

Es wurden in den letzten Jahren bedeutent weniger Stellen geschaffen die eine lange Ausbildung oder gar ein Studium erfordern.

In den letzten Jahren wurden vielmehr Stellen geschaffen, die fuer die Zeitarbeitsbranche wie geschaffen sind... Wo die Bau- bzw Gastronomiebranche zu den Hauptabnehmer zaehlt.

Dieses Problem wirkt sich nun, in Zeiten der globalen Krise, sehr stark auf den hiesigen Arbeitsmarkt aus, durch einen extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Da die Bau- bzw. Gastronomiebrache die hoechsten Verluste, bis ueber 50% Umsatzrueckgaenge, zu verzeichnen hat.

ALLIOLI


Die Hitzewelle in Spanien

Die Meteorologen sehen die Sache derzeit noch gelassen und behaupten das unser Klima hier in Katalonien noch eher gemaessigt ist.
Wobei die Temperaturen im Sueden Spaniens extrem hohe Werte erreichen und in vielen Provinzen Hitzealarm ausgeloest wurde.

Ich denke... Wir sollten uns ueber den schoenen Sommer und die Sonne freuen!

Allioli



Das neue Hobby spanischer Jugendlicher = Saufen






Nun haben auch spanische Jugendliche ein neues Hobby entdeckt...

Zum Leidwesen vieler Anwohner von oeffentlichen Parks und Plaetzen, treffen sich immer mehr Jugendliche dort.
Sie mixen und konsumieren selbst mitgebrachte Getraenke und hoeren laute Musik und bringen sich so in Stimmung, auf die vor ihnen liegende Partynacht.
Der Grund dafuer wird wohl in den staendig steigenden Getraenkepreisen, in den Discos liegen.

Die meisten Jugendliche koennen sich diese Preise wohl kaum noch leisten und da sind selbst mitgebrachte Getraenke eine billige Alternative.

Aufgrund der vielen Beschwerden und Anzeigen, aus den Reihen der Anwohner, fuehrt die spanische Polizei nun regelmaessige Alkoholkontrollen, an den wohlbekannten Orten, durch.

ALLIOLI



Wirtschaft

Die Wirtschaft schrumpft weiter. Das spanische Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal 2009, im Vergleich zu 2008, um weitere 4,2% gesunken.

Das ist der hoechste Rueckgang des spanischen BIP seit 1970.

Der hohe Rueckgang des BIP wird auf den Einbruch der Binnennachfrage in Spanien zurueckgefuehrt.
Die Binnenmarktnachfrage sank um 7,3% im Vergleich zum Vorjahr.

In den vergangenen 12 Monaten gab es 1,4 Mio. weniger Arbeitsplaetze in Spanien.

ALLIOLI


Samstag, 29. August 2009

Das Mittelalter kommt zurueck....

Am Samstag den 11.September 2009 ertoenen wieder die Fanfaren in Castello de Empuries.

Dann gehoert die kleine Stadt wieder den Gaucklern, Rittern Marktverkaeufern und den vielen hundert Besuchern, die auch hoffentlich in diesem Jahr wieder unsere Ritterspiele besuchen.
Dort werden Ritter auf Pferden mit Lanzen gegeneinander antreten und den Tapfersten auskaempfen.
Hexen werden die Stadt wieder unsicher machen, Bettler, Monster und Wunderheiler werden durch die engen Gaesschen nach Opfern suchen.


Castello de Empuries schaut auf eine lange Vergangenheit zurueck, dessen Zeuge die Basilika
Sta. Maria von Castello de Empuries ist.

Castello de Empuries, das etwa vier Kilometer vom Meer entfernt liegt, konfrontiert uns mit der Baukunst des Mittelalters.
Die ehemalige Pfarrkirche und heutige Basilika Sta. Maria, wegen ihrer Maechtigkeit schon frueher als die Kathedrale des Emporda bezeichnet, wurde im fruehen 14. Jahrhundert begonnen und von Antoni Antigo zu Beginn des 15. Jahrhundert fertiggestellt; sie integriert den Glockenturm eines aelteren Vorgaengerbaus.

Durch die schoenen Figurenportale, die allerdings Eingriffe des 19. Jahrhunderts erkennen lassen, betritt man den gewaltigen Innenraum, der sich mit den Kirchen Barcelonas durchaus messen kann.
Ferner beeindruckt das flaboyante Alabasterretabel des Hochaltars, das Vincens Borras 1485 mit Szenen des Leben Cristi und der zentralen Marienfigur ausgestattet hat.

Allioli


Das Ende des Raucherparadies

Viele Spanien-Urlauber fühlen sich in vergangene Zeiten zurückversetzt.
In den meisten Kneipen und Restaurants des Ferienlandes darf ohne Einschränkung geraucht werden.
Während in Deutschland und anderen Ländern der blaue Dunst aus den meisten Gaststätten verbannt wurde, scheint Spanien noch immer ein "Raucher-Paradies" zu sein.
Nach der geltenden Gesetzgebung herrscht generelles Rauchverbot am Arbeitsplatz.
In Gaststätten können die Wirte in der Regel dagegen selbst entscheiden ob in ihren Lokalen das Rauchen untersagt oder erlaubt ist.
Das Resultat: In 89 Prozent der über 350.000 Gaststätten darf geraucht werden, nur 11Prozent wurden zu Nichtraucher-Lokalen deklariert.
Für große Gaststätten mit einer Fläche von über 100 Quadratmetern gilt eine Sonderregelung.
Dort muessen Raucher- und Nichtraucher-Zonen räumlich voneinander getrennt werden.

Dabei hatte Madrid bereits vor vier Jahren, viel früher als viele andere Länder der Europäischen Union, relativ harsche Rauchverbote erlassen.
Spanien wollte sich nicht länger als das "Raucherabteil Europas" bezeichnen lassen.
Doch die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero musste bald feststellen, dass ihr damals erlassenes Anti-Raucher-Gesetz die gesteckten Ziele nicht erreicht hat.

Von 2006 bis 2008 stieg der Tabak-Konsum um 1,3 Prozent.
Nun plant die Regierung eine Verschärfung der geltenden Regelung. Sie erwägt, das Rauchen in allen geschlossenen und öffentlich zugänglichen Räumen zu verbieten.
Dann wäre Schluss mit der Zigarette an der Kneipen-Theke oder mit der Zigarre nach dem Mahl im Restaurant. "Das vor vier Jahren verabschiedete Gesetz war ein Schritt in die richtige Richtung, aber es weist ein paar Lücken und Grauzonen auf", meint Gesundheitsministerin Trinidad Jiménez.

Die Gastwirte widersetzen sich den Plänen der Regierung. Bei einer Verschärfung des Rauchverbots wären die Investitionen für das Einziehen von Trennwänden zum Fenster hinausgeworfenes Geld, wenden sie ein.
Sie befürchten nicht nur Umsatzeinbußen, sondern auch Streit mit den Nachbarn: Denn wenn Kneipengäste zum Rauchen auf die Straße gehen müssten, sei der Ärger mit den Anwohnern Vorprogrammiert.

ARENA - Die Deutsche Tageszeitung an der Costa-Brava.

Freitag, 28. August 2009

Samstagsmarkt in Empuria soll verlegt werden




Das Thema Marktverlegung in Empuriabrava ist immer noch nicht vom Tisch.

Es werden Überlegungen angestellt, wo man zukünftig sein Obst, Gemüse oder aber auch Kleidung einkaufen kann.
Eine Möglichkeit, an die gedacht wird, ist den Markt in den Sektor Flamicell (Nähe Flughafen) zu verlegen.
Die Argumente zur Verlegung klingt eigentlich plausibel, denn speziell im Sommer ist die Promenade praktisch von Freitag Abend bis Samstag Nachmittag ‘Sperrzone’ für alle Autos. Es darf in der Marktgegend nicht geparkt werden und der Verkehr wird auf zwei Spuren an dem Geschehen vorbeigelenkt.

So weit, so gut.

Aber man darf eines nicht vergessen: der Markt bringt auch Leben ins Ortszentrum und so mancher ‘Auswärtige’nutzt den freien Samstag zum Bummel über den ‘Mercat’.
Während einiger Stunden füllt sich der Ort - sogar im Winter - mit Menschen und alles rennt geschäftig herum.
Etliche Lokale an der Strandpromenade haben sich auf den Markttag spezialisiert und bieten entsprechend an: hier Reibekuchen, dort Eintopf oder Currywurst, ein paar Gambas oder einfach mal eine Tasse Kaffee so zwischendurch.
Doch nicht nur diese Geschäfte würden immens verlieren, sondern im Grunde genommen alle. Wenn man schon auf dem Markt ist, wird auch der Bäcker besucht, eine Zeitung geholt, der Supermarkt, der sowieso auf dem Weg liegt, frequentiert und..und...und.
Sicherlich ist es schön, das sich das Rathaus Gedanken über die Zukunft von Empuriabrava macht, aber man sollte den Gewerbetreibenden nicht noch mehr Möglichkeiten nehmen, ein paar Euro zu verdienen.
Das Ende vom Lied wäre doch nur, das in der Strandgegend noch mehr Geschäfte im Winter ihre Pforten schliessen und Empuriabrava dann tatsächlich während vieler Monate den Status einer Geisterstadt hätte.
Vielleicht sollte man dann am Ortseingang ein Schild mit der Aufschrift “Kurort” aufstellen und darunter der Zusatz: “Im Winter werden bei uns die Bürgersteige hochgeklappt”.

Donnerstag, 27. August 2009

Tomatenschlacht in Buñol

Einmal im Jahr geht die spanische Kleinstadt Buñol bei Valencia in einem See aus matschigen Tomaten unter.
Bei der Tomatenschlacht "Tomatina" gibt es nur ein Ziel: die anderen Teilnehmer mit möglichst vielen Tomaten zu bewerfen.

Auch in diesem Jahr lockte das glitschige Spektakel wieder Zehntausende an.

Die "größte Tomatenschlacht der Welt“ hat eine spanische Kleinstadt am Mittwoch metertief in eine rote Brühe getaucht.
Mehr als 40.000 "Krieger“ bewarfen sich im Buñol bei Valencia eine Stunde lang mit überreifen Tomaten.
Als Munition dienten ihnen nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens TVE insgesamt 110 Tonnen der roten Früchte.
Die Straßen und Plätze der 10.000 Einwohner zählenden Stadt im Osten Spaniens verwandelten sich bei dem beliebten Spektakel in einen See von Tomatenbrühe, der den Teilnehmern zuweilen bis zu den Knien reichte.
Die Tomaten waren von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt worden.
Die "Tomatina“ findet seit über 60 Jahren am letzten Mittwoch im August statt.
Die Schlacht lockte Tausende von Touristen aus ganz Europa, Asien, den USA und Australien an.
Das Ziel besteht darin, den anderen Teilnehmern möglichst viele Tomaten ins Gesicht zu werfen.

Um Blessuren zu vermeiden, müssen die Tomaten vor dem Werfen in der Hand zerdrückt werden.
Außerdem sind die Lieferanten angehalten, nur überreife Früchte bereitzustellen.
Im Anschluss an das einstündige Getümmel spritzten Einwohner und Reinigungsmannschaften die mit Tomatensaft besprenkelten Hausfassaden und Straßen ab.
Die zumeist mit nacktem Oberkörper kämpfenden Schlachtteilnehmer sprangen in den nahen Fluss oder nutzten provisorisch aufgestellte Duschen, um sich von ihrem Ketchup-Überzug zu befreien.
In diesem Jahr organisierte die Stadt zusätzlich ein kulturelles Rahmenprogramm und eine nächtliche Party.
Die Ursprünge des Spektakels sind unbekannt. Nach der Legende sollen junge Leute in den 40er-Jahren einen Umzug mit Tomaten beworfen haben und damit die erste Tomatenschlacht ausgelöst haben.

Unter der Franco-Diktatur (1939-1975) war die "Tomatina“ bis 1959 verboten.
Die Stadt Buñol unternahm später einen neuen Versuch, die Schlacht zu unterbinden. Sie beugte sich dann aber dem Druck der Bevölkerung und übernahm 1980 selbst die Veranstaltung des Festes.

Allioli

Dienstag, 25. August 2009

Die Katalanische Kueche





Die katalanische ist eine der regionalen Küchen, die in Spanien besonders hervortritt.
Es wird behauptet. dass man im Empordá einen großen Prozentsatz der gastronomischen Wunderwerke Kataloniens findet.
Es ist eine Küche, die auf der Mischung der Produkte des Bodens und des Meeres basiert, auf dem Gegensatz süß-salzig.
Übrigens wird den Mönchen von Sant Pere de Rodes die Erfindung der Soße allioli sowie zahlreicher Fischgerichte nachgesagt, die sie nach allen vorstellbaren Kombinationen mit Knoblauch würzten.
In der Gastronomie des Empordá können zwei Zonen unterschieden werden: die Binnenzone, in der die Fleischspeisen, vor allem Geflügel und Schweinefleisch, vorherrschen, und die Küstenzone, die vor allem auf der großen Vielfalt an Fischen basiert.
Da es sich um eine Mittelmeerküche handelt, ist das Olivenöl häufig Bestandteil all dieser Gerichte.
Es ist eine alte Küche, die bereits in die mittelalterlichen Chroniken einging.
Die bekanntesten und schmackhaftesten Fischgerichte sind sicherlich suquet de peix und Tintenfisch.
Aber auch Schalentiere, schwarzer Reis, Anschovis im Stil der Inseln Medas, oder Langusten mit Hühnchen sind ausgezeichnet.
Escudella i carn d'olla, eine Art Eintopf, geschmorte Schweinepfötchen, Fleisch mit gefüllten Birnen und Äpfeln, Hähnchen mit Pinienkernen, Schwartenmagen und schwarze Pflaumen, butifarra im Stil des Empordá, Kaninchen mit Schnecken und sämtliche Wurstsorten sind ebenfalls schmackhaft und für die Zone typisch.

Auch die Desserts sind vielfältig: Windbeutel werden in der Karwoche gebacken.
Berühmt sind auch die cocas de San Juan mit Kokosflocken, Buttercremetorte, Trüffelfüllung, nato y crema,bisbolenc mit Mandeln, Honig und Quark, katalanische Creme und carquinyo.
An der ganzen Küste ist Kaffee mit flambiertem Rum, der so genannte cremat, ein beliebtes Getränk.
Als Tischweine haben die Rebensäfte aus dem Ampurdán einen guten Ruf: unter der Herkunftsbezeichnung Empordá - Costa Brava sind weiße cavas, also Schaumweine, aus Perelada, Roséweine aus Espolla und Rotweine aus Campany im Handel.

Allioli

600 kg Karpfen gefischt...

Freiwillige einer Naturschutzorganisation haben aus der Lagune von Sils im Bezirk Selva über 600 Kilo lebende Karpfen gefischt.
Diese Tiere hatten den See praktisch für sich vereinnahmt und sich gewaltig vermehrt. Die starken Bewegungen der Fische mit ihren Schwanzflossen wühlten das Sandsediment so stark auf , dass sich keine Insekten und andere Kleintiere dort ansiedeln könnten, hiess es zu der Aktion. Die Menschen standen wegen des niedrigen Wasserstandes der Lagune zum Teil nur bis zu den Hüften im Wasser, um die Reusen auszulegen.

ARENA - Die Deutsche Tageszeitung an der Costa-Brava

Campingtourismus macht plus

Für die Hotels war es kein guter Sommer.
Angesichts der Krise konnten sich viele Familien keinen Urlaub im Hotel leisten. Wenn sie trotzdem nicht auf Ferien verzichten wollten, weichen viele von ihnen auf billigere Möglichkeiten aus: Campings und Appartements, die pro Kopf immer noch günstiger sind.
Die Nachfrage auf den Campingplätzen war in den letzten Wochen so gross, dass viele Betreiber darüber nachdachten, für die Zukunft die Genehmigung zur Erstellung von Holzhäuschen zu beantragen statt den Kunden nur einen reinen Zeltplatz anbieten zu können.

Der Bergtourismus kam in diesem Jahr besser weg, vermutlich auch wegen der extrem hohen Temperaturen, die sich in der Höhe besser ertragen lassen.
Trotzdem war die Saison insgesamt nicht gut.
Heute braucht man 13,5 Touristen, um den Umsatz zu erzielen, den im letzten Jahr noch 10 Touristen brachten.

Durchschnittlich ging auch die Verweildauer um einen Tag zurück.
Fachleute der Hotellerie meinten, eine Anzahl Hotels würden dieses Jahr nicht überstehen und müssten voraussichtlich schliessen.
Nun sind auch viele Etablissements mit dem Massentourismus entstanden, also vor einem halben Jahrhundert und nicht wenige davon wollten sich von dem Ursprungsimage nicht trennen und liessen alles so, wie es damals war.
Die Ansprüche der Gäste sind aber in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen, was auch berechtigt war, angesichts der rapide steigenden Preise an der Costa Brava.


Montag, 24. August 2009

Der Katalanische Esel

Für die Katalanen ist der Stier Symbol des alten zentralistischen Spaniens

Beinahe über Nacht hat der Stier nun Konkurrenz bekommen: den katalanischen Esel. In Katalonien, der wirtschaftsstärksten Region Spaniens, gilt der "toro" als der Ausdruck eines aggressiven spanischen Zentralismus. Viele Katalanen betrachten den Stier als ein Symbol des alten Spaniens, das der Region im Nordosten des Landes keine Autonomie gewähren wollte.

Sie verhalfen jetzt dem Esel - als Anti-Stier - zu einem durchschlagenden Erfolg. Die von zwei Designern entwickelte Figur des Eselchens mit dem weißen Flecken auf der Nase wurde zu einem beispiellosen Renner. In Städten wie Barcelona oder Gerona erscheint der Esel als Aufkleber auf Tausenden von Autos, er ziert Badetücher und T-Shirts. "Dies ist eine ironische und zugleich zivilisierte Antwort auf das kraftmeierische Geprotze der Spanier", sagt der Soziologe Salvador Giner von der Universität Barcelona.

Dass die Katalanen ausgerechnet den - als langsam und störrisch verrufenen - Esel für sich entdeckten, hat seine Gründe. Die aus ihrer Region stammende Art ist größer als die Esel in anderen Teilen der Welt. Der katalanische Riesenesel, wie die Art genannt wird, ist schlanker und temperamentvoller als seine Verwandten. Vor mehreren Jahrhunderten hatte sogar das Militär in den USA Esel aus Katalonien importiert.

Katalanischer Esel vom Aussterben bedroht

Heute ist die Rasse vom Aussterben bedroht. Weltweit leben weniger als 300 reinrassige katalanische Esel. Die Tierschützer mögen sich jedoch nicht so recht über die Esel- und Anti-Stier-Kampagne freuen. "Unser Esel ist für sich schon wichtig genug. Man sollte ihn nicht zum Gegner des Stieres aufbauen", meint Antoni Valentí, Gründer einer Initiative für den Erhalt der Rasse.

Spaniens Politiker debattierten darüber, ob die Katalanen auf ihren Autos neben dem Nationalitätenkennzeichen "E" (für España) künftig auch ein "CAT" (für Catalunya) tragen sollen. Die Bevölkerung interessiert dies relativ wenig. Die Katalanen, so scheint es, haben sich in einer spontanen Bewegung für den Esel entschieden.


Allioli

Der Katalanische Esel

Können Sie sich vorstellen, dass in österreichischen Fußballstadien am "Welttag des Buches" dichterische Werke in Mundart präsentiert werden? Im Camp nou-Stadion des FC Barcelona gab es das: dort lasen Mitte April elf Schriftsteller ihre "Sporttexte" – vor 60.000 Zuhörern auf den Rängen. Am "Welttag des Buches" schenken sich die Katalanen aber nicht nur Bücher, sondern auch Rosen, denn am 23. April feiert Katalonien seinen Schutzpatron "Sant-Jordi". Seit dem Hochmittelalter, als man den hl. Georg zum Schutz im Kampf gegen die Mauren anrief, ist dessen Gedenktag ein Nationalfeiertag.

Der "Sant-Jordi-Tag" muss allerdings inoffiziell gefeiert werden, was dazu führt, dass er zu einem Megaspektakel des Katalanentums wird. Der "Welttag des Buches" passt besonders gut zu dem patriotischen Fest, da seine Entstehungsgeschichte in besonderer Weise mit der katalanischen Sprache und Identität verbunden ist. Man könnte sogar behaupten, dass der Kulturförderungsgedanke dieses "Welttages" eine katalanische Erfindung ist.

Blumen- und Dichterspiele

Zwar haben sowohl Großbritannien als auch Spanien diesen Gedenktag zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt, seine Wurzeln reichen jedoch ins Goldene Zeitalter katalanischer Königreiche zurück. Schon 1359, als König Joan I. "Jocs Florals" (Blumen- bzw. Dichterspiele) einführte, veranschaulichte das in der Landessprache vollzogene Einüben der Liebe zu Schöpfer, Vaterland und Minnefrau das hohe Selbstbewusstsein einer breiten Elite. Seit jeher waren die "Jocs Florals" mit dem Dauerkonflikt zwischen kastilisch-hispanisierendem Zentralismus und katalanischem Eigenständigkeitsbeharren verknüpft. Mit diesen Spielen sollte die kulturelle Vorrangstellung Kataloniens auf der iberischen Halbinsel manifestiert werden.

Als im 16. Jahrhundert die politische Macht verloren ging, standen die Spiele nunmehr im Zeichen der Pflege des von den jeweiligen madrilenischen Machthabern (bis 1978!) verbotenen Katalan . Die – der Romantik vergleichbare – Bewegung der katalanischen "Renaixença" verlieh den Spielen 1859 ihre moderne Gestalt. Noch heute werden in allen Bildungseinrichtungen "Jocs Florals" abgehalten, bei denen das jeweils beste katalanische Gedicht in den Sparten Vaterland, Glaube und Liebe mit einer Rose prämiert wird.

Die Diskussionen über regionale Autonomie und Zentralismus, über Selbstdefinitionen (katalanisch oder doch spanisch?) erreichten am heurigen "Sant-Jordi"-Tag einen neuen Höhepunkt. Spanien und seine 17 autonomen Regionen müssen sich im Zuge der neuen EU-Verfassung nämlich neu definieren. Nun muss das in eine Form gebracht werden, was sich in den letzten 27 Jahren spanischer Demokratie in einem mentalen und verwaltungstechnischen Veränderungsprozess herausgebildet hat. Dies setzt die Erarbeitung eines von Grunde auf neuen katalanischen Autonomiestatuts voraus.

Während in dem von der "Generalitat" (katalanische Regierung) noch in diesem Frühjahr abzusegnenden Paragraphenwerk vor allem Finanzangelegenheiten geregelt werden, beschäftigt sich die Bevölkerung mit den kulturellen Aspekten ihrer Identität. So wurde etwa die Tatsache beklagt, dass die Stadtverwaltung Barcelonas zu "Sant-Jordi" Bücher auf Kastilisch statt auf Katalan verschenkte. Viele katalanische Schriftsteller griffen in einem Manifest mit dem Titel "Wie der Drache den hl. Georg auffrisst" die massenmediale Propagierung kastilischsprachiger Buchtitel an. Gegen Spanisch mit seinen weltweit 550 Millionen Sprechern und entsprechender Marktmacht nehmen sich die sieben Millionen Katalan-Sprecher halt doch nur wie eine verschwindende Minderheit aus.

Kuh und Esel statt Stier

Auch Autofahrer versuchen, gegen die hispanische Vereinnahmung im Kleinen anzukämpfen. Sie schmücken ihre Vehikel mit Esel-Aufklebern. Begonnen hat alles mit einer Performance. Der katalanische Maler Ramón Enrich übermalte 1996 eine Stier-Plakatsilhoutte mit einer freundlichen Kuh. Die für die Sherry-Marke "Osborne" werbenden Tafeln mit einem Stier darauf waren zu einem (sogar höchstgerichtlich) bestätigten Teil spanischer Kultur geworden. Nun lautete die Devise: Weg vom Emblem eines als kolonialistisch verstandenen Spanien, hin zu dem eines bodenständig-regionalen, multiethnischen Iberien!

Vor zwei Jahren entwarfen zwei findige katalanische Jungdesigner ein Esel-Emblem als Gegenstück zum spanischen Stier. Innerhalb kurzer Zeit fand sich dieses Symbol auf Autoaufklebern, Stickern und als Handy-Bild wieder, und es wird bereits wie der "Osborne-Stier" als Kultobjekt gehandelt. Warum wurde gerade ein Esel zum Symbol des katalanischen Selbstverständnisses? Vertreter eines eher orthodoxen Spanien-Begriffs spötteln gerne über die verspätete Selbsterkenntnis des Brudervolkes: Endlich hätte es sich damit abgefunden, der fleißig-dumme Esel des Gesamtstaates zu sein. Die Katalanen, die 27% der spanischen Gesamtbevölkerung ausmachen, erwirtschaften 33% des BIP und zahlen mit ihren Steuern mehr in die Gemeinschaftskasse ein, als sie zurückbekommen.

Doch was heißt dummer Esel! Die katalanische Rieseneselrasse "el guarà" ist aufgrund ihrer Robustheit eine zoologische Kostbarkeit und international sehr gefragt. Um sie vor dem Aussterben zu bewahren, begann man in den 80er Jahren ein ehrgeiziges Schutz- und Zuchtprojekt. Mittlerweile gibt es wieder 340 reinrassige Riesenesel.

Während die realen katalanischen Totemtiere mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben, erweist sich deren symbolische Nutzung als durchaus fruchtbar. Das Esel-Logo wird mit unterschiedlichen Bedeutungen versehen und provoziert Reaktionen auf verschiedenen Ebenen. Neben Stier und Esel erblickt man auch immer häufiger Katzen und Schafe. Besonders die Katze gilt als kosmopolitische Alternative zum Esel. Ihre Bedeutung leitet sich von der umstrittenen Frage ab, ob das Aufkleben des Kürzels "CAT" auf blauem Grund anstatt des offiziellen "E" gestattet werden soll.

Am deutlichsten tritt der Symbolstreit in einer inzwischen ebenfalls auf vielen Plakaten abgebildeten Kopulationsszene mit Esel und Stier zutage: Sieht man von einer defäitistischen Lesart ab, kann in der Szene auch der Wunsch erblickt werden, den ständigen Konflikt zwischen Identitätsideal und politischer Realität damit zu beenden, dass schließlich neue Kreaturen entstehen. Immer mehr Menschen versuchen daher mit immer neuen Wahltieren den dualen Zuschreibungen zu entfliehen.

Drei Viertel bilingual

Der Anteil der spanisch sprechenden Bürger Barcelonas macht – aufgrund der Arbeitsmigration in den 50er und 60er Jahren – heute fast 55% aus. Andererseits definieren sich bei Umfragen drei Viertel der Befragten als "katalanisch" oder zumindest "gleich spanisch wie katalanisch". Das entspricht der Zahl jener, die bilingual leben. Neben der favorisierten spanisch-katalanischen Staatsbürgerschaft können sich die Katalanen in fast gleichem Ausmaß auch eine Art europäische Staatsbürgerschaft vorstellen. Bei aller Kritik an der EU und ihrem Zentralismus sehen die Katalanen in Brüssel doch auch eine Hoffnung für die Institutionalisierung von Autonomiebestrebungen. So schloss sich Katalonien 2001 mit Bayern, Flandern, Nordrhein-Westfalen, Schottland, Salzburg und Wales zu einer Art EU-Vorkämpfertruppe in Sachen Regionalismus zusammen.

Dass Katalonien zu einem Vorzeige-Autonomiemodell wurde, das als Vergleichsgröße beim Studium außereuropäischer multikultureller Konflikregionen dient, ist das Ergebnis einer ausgewogenen Autonomiepolitik, für die seit den ersten katalanischen Autonomiewahlen 1980 die 24-jährige Alleinherrschaft des Präsidenten Jordi Pujol verantwortlich ist. Pujol erinnert ein wenig an den ehemaligen großkoalitionären österreichischen Bundeskanzler Vranitzky: ein Banker wie dieser, war Pujol in einem ähnlich von Kompromissen geprägten Umfeld vor allem die wirtschaftlich-finanzielle Absicherung der katalanischen "Staatswerdung" wichtig.

Pujols Slogan "fer país" (Land machen) stand im Verein mit dem Konzept eines "moderaten Nationalismus", der alle in Katalonien lebenden Bürger als "Katalanen" betrachten und vertreten wollte. Unter seiner Ägide verbreiterte sich sowohl die finanzielle Basis der autonomiepolitischen Projekte als auch die Liste der legislativen wie exekutiven Kompetenzen, die auf die Autonomieregierung übergingen.

Zu Beginn der spanischen Demokratie sah es allerdings gar nicht danach aus. Unter Rücksicht auf zentralistische Kräfte in beiden Großparteien sowie von Franquo geprägte Militärs, die 1981 den Transformationsprozess rückgängig machen wollten, fielen Bundesverfassung und Autonomiestatut in puncto regionaler Selbstverwaltung sehr mager aus. Zwar gestand man allen Ethnien mit eigenständiger Sprache und Kultur – wie Basken, Galiziern und Katalanen – zu, "historische Nationalitäten" zu sein, doch lediglich dem Baskenland und Navarra wurden die fiskalische Oberhoheit gewährt. Katalonien stand mit allen restlichen Regionen unter dem direkten fiskal- und finanzpolitischen Zugriff Madrids.

Willen zum Föderalismus

Sprachpolitische Maßnahmen, wie etwa das erste katalanische Sprachengesetz von 1983, wurden von der spanischen Regierung bekämpft und konnten erst nach jahrelangem Rechtsstreit durchgesetzt werden. Letzte substanzielle Änderungen traten 2002 in Kraft und überließen der katalanischen "Generalitat" die Hoheit über einen Großteil der Steuern sowie die vollständige Verwaltung der Agenden Bildung, Gesundheit und Polizei.

Seit der Wende von 2004, als die Sozialdemokraten sowohl in der spanischen Zentralregierung als auch in der "Generalitat" an die Macht kamen, bekunden beide Seiten den Willen, den Föderalismus zu vertiefen. Diese für die Sozialdemokraten historische Kehrtwende in Sachen Föderalismus ist auch darauf zurückzuführen, dass sie in Katalonien lediglich mit Unterstützung der stark nationalistisch gesinnten katalanischen "Grünen" und "Republikaner" an die Macht kamen. Daher sind Forderungen, wie jene nach Referenden oder Katalan als einziger Amtssprache noch lange nicht vom Tisch.

Allioli

Politisches System in Spanien

Seit der Verfassung aus dem Jahre 1978 ist Spanien eine parlamentarische Monarchie. Sie erklärt Spanien als einen sozialen und demokratischen Rechtsstaat, der sich zu Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und politischem Pluralismus bekennt. Das spanische Volk, von dem alle Staatsgewalt ausgeht, ist Träger der nationalen Souveränität (Art. 1). Staatsoberhaupt ist seit November 1975 König Juan Carlos I., der als Symbol für Einheit und Beständigkeit steht. Seine Aufgaben sind die Ernennung oder Enthebung des Ministerpräsidenten sowie der Mitglieder der Regierung.Weiterhin hat er den Oberbefehl über die Streitkräfte und das Begnadigungsrecht. Der König wird durch Erbfolge festgelegt und eingesetzt. Die Verfassung legt weiterhin ein Zweikammersystem, die Cortes Generales, fest, welches aus dem Abgeordnetenhaus (congreso de los diputados) mit 350 Sitzen und dem Senat (senado) mit 259 Sitzen besteht. Jede Provinz entsendet vier Senatoren, jedes Autonome Gebiet zusätzlich einen Senator pro 1 Million Einwohner. Beide Kammern werden alle vier Jahre in allgemeiner Wahl gewählt. Gemäß der Verfassung von 1978 liegt die gesetzgebende Gewalt bei diesen zwei Kammern. Weitere Aufgaben sind die Billigung des Staatshaushaltes und die Kontrolle der Regierungstätigkeiten (Misstrauensvotum).An der Spitze der Regierung steht seit April 2004 Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Im Parlament verfügt er mit seiner sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens (PSOE) über 164 Abgeordnete. Er leitet an der Spitze seiner Regierung die Innen- und Außenpolitik, die Zivil- und Militärverwaltung und die Landesverteidigung.Der Präsident, der Vizepräsident und das Ministerkabinett bilden zusammen den Ministerrat, das höchste Organ der ausübenden Gewalt mit politischen und Verwaltungsaufgaben.

Allioli

Religionen in Spanien

Ebenfalls erst nach 1978 ist ein Kuss in der Öffentlichkeit erlaubt und wird nicht mehr mit Geld- oder Haftstrafen geahndet. Auch Verhütung, Abtreibung und Ehescheidungen sind heutzutage legal. Mittlerweile 250.000 Spanier eine andere christliche Religion, es gibt 300.000 Muslime und 15.000 Juden auf der iberischen Halbinsel. Diese langsame Abwendung von der katholischen Kirche wurde auch durch die Millionen ausländischer Touristen begünstigt, die jährlich in Spanien ihren Urlaub verbringen. Langsam wurden Werteschemata und Verhaltensweisen übernommen und Spanien ist unter anderem das europäische Aushängeschild in der europäischen Scheidungsrechtreform. Das katholische Spanien entfernt sich durch diese Reform also weiter von veralteten katholischen Traditionen. Nur noch 50% aller Spanier bezeichnen sich als aktive Katholiken und 15% sehen sich selbst als treue, regelmäßige Kirchgänger an. Dennoch ist das spanische Kirchenjahr geprägt von zahlreichen kirchlichen Feiertagen und noch immer gibt es unzählige religiöse Bruderschaften, Pilgerfahrten, Prozessionen und religiöse Riten, die seit dem Mittelalter fast unverändert bestehen. Besonders attraktiv sowohl für Einheimische als auch für Touristen ist die "semana santa", die österliche Karwoche. In dieser Zeit ziehen Prozessionen durch die Städte und reich geschmückte und wunderschön dekorierte "pasos" werden ausgestellt, mit denen die Leidengeschichte Christi und das Leiden der Jungfrau Maria dargestellt werden. Besonders sehenswert sind diese aufwendigen Prozessionen in Andalusien und Aragón.

Allioli

Sonntag, 23. August 2009

Warum lebe ich in Spanien...

Die spanische Lebensfreude...

Sommer, Sonne, Sonnenschein und wunderbares Leben verbindet man nur zu oft mit Spanien. Aber woher kommt diese spanische Lebensfreude, diese Energie mit der sie ihr Leben leben? Hat das wirklich nur was mit den vielen Sonnentagen und dem Meer zu tun?

Den Südländern generell sagt man ja diese Leidenschaft fürs Leben nach, aber das besondere an der spanischen Lebensfreude ist die Herzlichkeit, mit der sie diese teilen. Geht es einem Spanier gut, müssen die Mitmenschen mitfühlen. Man wird eingeladen, freundlich begrüßt und in ein Gespräch verwickelt. Schon alleine die Begrüßung mit den sogenannten „Besos“/ den Küsschen auf die Wange , die man jedem neuen Bekannten bei der Vorstellung geben „muss“, lässt gar nichts anderes zu, als sofortige Nähe und ein schnelles Kennenlernen. So ist man ziemlich schnell Teil einer Gemeinschaft. Auch ein Strandtag am Sonntag zeigt viel über die spanische Mentalität. Wenn man ein bisschen abseits vom Touristenschlag seine Lager aufschlägt, kann es passieren, dass man mitten in einem Kaffeeklatsch älterer spanischer Damen gelangt, die sich täglich dort treffen und über die neuesten Geschehnisse der Woche reden und dich herzlichst mit einbeziehen. So sitzt man den ganzen Tag da, tut nichts ausser aufs Meer zu gucken und zu reden. Diese Offenheit ist ein großes Zeichen der spanischen Lebensfreude, denn wenn man sich sofort an einem Ort wohlfühlt und aufgenommen wird, ist man auch um einiges glücklicher und lebensfroher.

So verbringen Spanier ihre Tage, neben der Arbeit, übrigens eine Stunde weniger als in Deutschland, mit der Familie, Freunden und Bekannten und nehmen sich dafür auch deutlich mehr Zeit. Vielleicht ist mehr Zeit fürs Leben das, was die spanische Lebensfreude ausmacht, denn wenn man noch ein Leben neben der Arbeit hat, was man den Spaniern nachsagt, hat man auch viel mehr Zeit seiner Lebensfreude freien lauf zu lassen.

Man sagt ja nicht umsonst:

Überall lebt man, um zu arbeiten… nur in Spanien, da arbeitet man um zu leben!

Allioli

Barcelona

Barcelona - Die 24 Stunden Attraktion


Barcelona schläft nicht. Tagsüber locken Architektur, Museen und lauschige Plätze, später die Bars entlang den Ramblas. Ob Kunstliebhaber, Gourmet oder Nachtschwärmer, die katalanische Hauptstadt verführt sie alle.


Tibidabo nennen die Barceloneser ihren nördlichen Hausberg in Anspielung ans Lukas-Evangelium: "Will ich dir geben." Die Versuchung Jesus durch den Teufel - er bot dem Heiland alle Reichtümer dieser Welt, wenn er als Gegenleistung dafür ihn, den Teufel, anbete - diese große Versuchung haben die stolzen, verrückten, in ihre Stadt verliebten Barceloneser architektonisch angenommen und verinnerlicht. Kataloniens Hauptstadt hat sich entschieden: nicht für oder gegen den Teufel, aber gern für Reichtum und Schönheit. "Barcelona, posa`t guapa!" heißt ihr Wahlspruch: "Barcelona, mach dich schön."


Der berühmteste Architekt der Stadt, Antonio Gaudi, machte damit um die Jahrhundertwende ernst. Für die reichen Bürger- und Handelshäuser baute er an der eleganten Einkaufsmeile Passeig de Gracia das "Pedrera", ein mächtiges Jugendstilhaus ohne Ecken und Kanten, mit gewellten Decken und skurriler Dachlandschaft. Und er hinterließ bei seinem Tod 1926 seiner Heimatstadt die originellste aller europäischen Kathedralen, die Sagrada Familia. Der Versuchung, das achttürmige Wahrzeichen zu vollenden, widerstehen die geschäftstüchtigen Barceloneser, auch wenn sie seit 1926 daran weiterbauen und restaurieren.


Emsig sind die Katalanen. Maßlos beim Geldverdienen und überschwänglich, wenn sie feiern. Ihre belebteste Straße ist keine Shoppingmeile und auch keine sechsspurige Verkehrsader. Es sind die "Ramblas". Drei Baumalleen hintereinander, die vom zentralen Plaza de Catalunya zwei Kilometer in leichter Neigung nach unten bis zum Hafen führen. Rechter Hand das alte Rotlichtviertel Barrio Chino mit seinen schummrigen Hafenspelunken. Links das Labyrinth mittelalterlicher, romantischgotischer Straßenzüge, in dem sich Nobelboutiquen und Handwerksbetriebe niedergelassen haben.


Die Ramblas-Lebensader zwischen Luxus und Laster. 24-Stunden-Theater für die, die auf einer der vielen Caféterrassen bei einem Cortado (kleiner Milchkaffee) oder einem Gläschen Cava (Sekt) Platz nehmen. Eine lange, fröhliche Fiesta "leicht abschüssig" Open-Air und Open-End. Man flaniert, promeniert, renommiert und diskutiert die Ramblas rauf und runter.


Ganzen unten erhebt sich über dem bunten Treiben Señor Colon. Christoph Kolumbus, der in 60 Metern Höhe mit pathetischer Geste aufs Meer weist. Dorthin, wo sein Ruhm, aber auch Barcelonas Reichtum herkommen. Im Hafenbecken schaukelt friedlich eine Nachbildung seiner "Santa Maria". Am 16. April 1493 hatte der Entdecker Amerika hier den spanischen Königen Isabella und Fernando erstmals seine amerikanische Beute vorgeführt: Indianer, Papageien, Tropenfrüchte und Gold. Alle Reichtümer der Welt will ich dir geben...Tibi dabo!

Aber die Schöne ist auch göttlich. Jeden Sonntag zum Beispiel, wenn sich im Gotischen Viertel vor der Kathedrale auf dem Pla de la Seu wildfremde Menschen, jung und alt, an den Händen fassen, einen beliebig erweiterbaren Kreis bilden und abwechselnd die Beine nach vorne oder zur Seite werfen. Früher war das ein Protest gegen das Franco-Regime, heute demonstrieren die Katalanen Bürgersinn und Traditionsbewusstsein.


Stolz ergreift den Barceloneser auch, wenn er eine der 90 000 Dauerkarten für das Camp-Nou-Stadion des FC Barcelona ergattern kann. Diese Spiele sind ebenso ein Muss wie die Premieren des nach einer Feuersbrunst wiedereröffneten Opernhauses an den Ramblas. Im ehrwürdigen Gran Teatre del Leceu haben zwei Katalanen ihre Weltkarrieren begonnen: Monserrat Caballé und Jose Carreras.


Barcelona ein Mekka der Kreativen: Ob Gaudi mit seinem Märchenpark Guell, ob Picasso, der sein halbes Leben in Barcelona verbrachte (die meiste Werke sind im Museu Picasso in der C.Moncada 15 zu sehen). Ob Dali, Miro oder jetzt der New Yorker Stararchitekt Richard Meyer mit seinem Musemumsbau mitten im Barrio Chino: Die Künstler und die Kunst sind allgegenwärtig.


Die Stadt hat sich schön gemacht. Man muss sie erleben, entdecken, erfinden. Jede Nacht finden hier rauschende Partys statt. Tita Thyssen hat eine Nobelvilla am Tibidabo. Die reichsten Banker Spaniens wohnen nahebei an der Küste. Cristina, jüngste Tochter des spanischen Königs Juan Carlos und Enkelin des verstorbenen Grafen von Barcelona, lebt mit ihrem Mann Inaki Urdangarin in einem City Penthaus und sitzt gerne im Els Quatre Gats (C.Montsio 3), wo schon Picasso mit seinen Freunden tafelte.


Was das Nachtleben angeht, ist Barcelona sowieso Spaniens heimliche Hauptstadt. Im Labyrinth der Altstadt trinken die "Noctambulos", die ersten Copas. Es sieht so aus, als gingen hier immer nur Nachtschwärmer hinein, aber nie welche hinaus. In allen Cocktail- und Tapasbars drängeln sich ab 21.00 Uhr die Menschen, in den Discos erst nach Mitternacht. Die kühlste Neon-Eleganz findet man jetzt im supermodernen Olympiaviertel. Zum Beispiel im Nautilus mit Funk und Acid-Jazz. Die gemütlichsten Oldie-Restaurants liegen im Sarria und im gotischen Altstadtviertel. Die berühmtesten Szenentreffs sind immer noch die Otto-Zutz-Disco, die Mojito-Bar mit Salsa-Rythmen, das Nick Havanna für die Schönen und Reichen und das Nostalgie-Ballhaus La Paloma für die Oldies und Romantiker. Den letzten Tango tanzt man hier gegen vier Uhr früh. Barcelona, die Schöne, schläft nie.


Allioli

Samstag, 22. August 2009

Schnaeppchenjaeger aufgepasst...

Eine günstige Zeit für Schnäppchenjäger, aber schwarze Zeiten für Immobilienverkäufer. Der Immobilienmarkt in Spanien ist so tief gesunken wie noch nie. Verkäufer beklagen, dass kaum jemand etwas kauft.

So wenig wurde in Spanien noch nie an Immobilien verkauft. Insgesamt 35.300 Wohnungen, sowohl neu als auch gebraucht wechselten im Monat Juli den Besitzer. Damit sinkt der spanische Immobilienmarkt noch weiter ins Bodenlose ab. Diese Zahlen sind ein Rückgang von 25,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, dass auch alles andere als rosig war.

Der Gesamtrückgang des spanischen Immobilienmarktes ist noch höher. Hier liegt der Wert nach dem staatlichen Statistikinstitut sogar bei 32,6 Prozent. Es kaufen zurzeit nur noch Schnäppchenjäger. Der normale Immobilienmarkt ist fast komplett zusammengebrochen. Besonders hart hat es die Kanarischen Inseln getroffen. Hier beträgt der Rückgang sogar 36,3 Prozent.




Freitag, 21. August 2009

Bombendrohung an der Costa-Brava

Madrid - Wieder Aufregung in einem spanischen Urlaubsparadies: Eine Woche nach der Anschlagsserie auf Mallorca hat die spanische Polizei nach einer Bombendrohung einen kompletten Strand an der Costa Brava evakuiert.Bei der spanischen Straßenwacht DYA ging am Sonnabendnachmittag um 14.14 Uhr ein anonymer Anruf ein, der vor einem am Strand des Urlaubsortes Calella deponierten Sprengsatz warnte.Wann die in einem Rucksack versteckte Bombe explodieren würde, sagte der Anrufer nicht. Der rund 50 Kilometer nördlich von Barcelona gelegene Küstenort ist bei deutschen Urlaubern beliebt.

Arena - Die Deutsche Tageszeitung an der Costa-Brava