Allioli
Montag, 24. August 2009
Religionen in Spanien
Ebenfalls erst nach 1978 ist ein Kuss in der Öffentlichkeit erlaubt und wird nicht mehr mit Geld- oder Haftstrafen geahndet. Auch Verhütung, Abtreibung und Ehescheidungen sind heutzutage legal. Mittlerweile 250.000 Spanier eine andere christliche Religion, es gibt 300.000 Muslime und 15.000 Juden auf der iberischen Halbinsel. Diese langsame Abwendung von der katholischen Kirche wurde auch durch die Millionen ausländischer Touristen begünstigt, die jährlich in Spanien ihren Urlaub verbringen. Langsam wurden Werteschemata und Verhaltensweisen übernommen und Spanien ist unter anderem das europäische Aushängeschild in der europäischen Scheidungsrechtreform. Das katholische Spanien entfernt sich durch diese Reform also weiter von veralteten katholischen Traditionen. Nur noch 50% aller Spanier bezeichnen sich als aktive Katholiken und 15% sehen sich selbst als treue, regelmäßige Kirchgänger an. Dennoch ist das spanische Kirchenjahr geprägt von zahlreichen kirchlichen Feiertagen und noch immer gibt es unzählige religiöse Bruderschaften, Pilgerfahrten, Prozessionen und religiöse Riten, die seit dem Mittelalter fast unverändert bestehen. Besonders attraktiv sowohl für Einheimische als auch für Touristen ist die "semana santa", die österliche Karwoche. In dieser Zeit ziehen Prozessionen durch die Städte und reich geschmückte und wunderschön dekorierte "pasos" werden ausgestellt, mit denen die Leidengeschichte Christi und das Leiden der Jungfrau Maria dargestellt werden. Besonders sehenswert sind diese aufwendigen Prozessionen in Andalusien und Aragón.
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